Mit »Leserbrief« verschlagwortete Ereignisse

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Schießkino auf dem Petrisberg

16.09.2009

Zum Leserbrief "Längst geklärt" (TV vom 28. August) über die als "Obscuratorium" bekanntgewordene einstige Kuppel auf dem Trierer Petrisberg:

Bei der Betonkuppel handelte es sich tatsächlich um ein sogenanntes Schießkino, auch Proki (Projektionskino) genannt. Auch ich war zunächst der Meinung, es handele sich um einen Testraum für Gasmasken, da ich in den Jahren 1966 bis 1967 Soldat an der in Idar-Oberstein auf dem Klotzberg gelegenen Artilleriekaserne war. Auch dort gab es eine ebensolche Betonkuppel, in der wir Soldaten unsere ABCSchutzmasken (früher Gasmasken) auf Dichtigkeit und Funktion überprüfen konnten. Diese Meinung musste ich nach einem ausführlichen Telefongespräch mit Lutz Henze, Hauptmann a.D., seinerzeit Offizier in oben genannter Kaserne, revidieren.
Er bestätigte im Wesentlichen die Funktion der Kuppel, wie sie TV-Leser Franz Leischer in seinem Leserbrief von 2004 beschrieb. Ursprünglich gebaut wurden die Kuppeln, um Luftangriffe verschiedenster Art mittels eines Projektionsgerätes zu simulieren. Die Richtschützen eines zusätzlich in der Kuppel installierten und einer Flak (Flugabwehrkanone) nicht unähnlichen Gerätes konnten hier per Lichtstrahl, ähnlich dem heutigen Laser, gegnerischen Flugangriffen simultan begegnen. Es konnten so außerdem die physischen und psychischen Reaktionen der Flak-Soldaten unter realitätsnahen Gefechtsbedingungen getestet werden.
Während des Krieges und in der Nachkriegszeit wurden die Bauten zum Test von Gas- oder ABC-Schutzmasken lediglich zweckentfremdet.

Wolfgang Trierweiler, Trier

Straßenbahn nicht ausschließen

04.02.2010

Zum Bericht "Neue Varianten zum Petrisberg-Aufstieg" (TV vom 26. Januar):

Die Studie 2009 zum Petrisberg-Aufstieg sieht eine absolute Priorität im Busverkehr und räumt einer Straßenbahn keine Chancen ein. Unübersichtlich? Unkomfortabel? Zu teuer? Zu Recht werden gegen solche Bedenken Zweifel geäußert. Ein weiteres Gegenargument war die große Steigung, die eine Straßenbahn angeblich nicht bewältigen kann. Der Höhenunterschied Bahnhof zu Weidengraben beträgt 136 Meter, die Luftlinie Bahnhof zum etwas höher gelegenen Sportplatz Tarforst 3,4 Kilometer. Ergibt eine theoretische Steigung von gut vier Prozent. Zum Vergleich: Die Höllentalbahn weist eine Steigung von maximal 5,5 Prozent auf, der Maare-Mosel-Radweg eine von durchschnittlich 2,5 Prozent. Wenn man die Straßenbahntrasse durch das Aveler Tal hochführt, sinkt die Steigung durch die verlängerte Strecke auf etwa 2,5 Prozent und sollte damit machbar sein. Die Straßenbahn ab Bahnhof könnte später durch ein Schienenringsystem in den Alleen ergänzt und an einen Schienenringverkehr um Trier angeschlossen werden. Wie immer man die Zukunft des ÖPNV in Trier sehen mag: Die Straßenbahn darf nicht von vorneherein ausscheiden. Nicht umsonst war und ist sie in zahlreichen Städten das Mittel der Wahl. Wie neutral ist das Gutachten, das dem Stadtrat vorgelegt wurde?

Bernhard Gies, Trier

Unrealistische Ankündigung

20.04.2010

Zum Bericht: "Petrisberg-Aufstieg: Verkehrschef fordert klares Votum vom Stadtrat" und Kommentar: "Geradeaus statt im Kreis" (TV vom 9. April):

Trier braucht eine schnelle und leistungsstarke Verkehrsanbindung zwischen Innenstadt sowie Universität, Wissenschaftspark und Höhenstadtteilen.
Seit Jahren fehlt es im Rathaus an einem durchdachten Verkehrskonzept. Leider wurde von den Verantwortlichen, was die Verkehrserschließung betrifft, immer wieder der zweite Schritt vor dem ersten gemacht. Die jetzt erneut vorgeschlagene ÖPNV-Trasse ist nach meiner Einschätzung eine unrealistische Ankündigung.
Frank Birkhäuer fordert zu Recht ein klares Votum der Politik. Es genügt allerdings nicht, wenn der Stadtrat ein Votum abgibt, denn selbst wenn die Stadt nur einen geringen Anteil von den rund 100 Millionen Euro für den Petrisberg-Aufstieg tragen müsste, fehlt immer noch ein grundsätzlicher Geldgeber für eine solche Maßnahme.
Noch steht die Aussage des Landes im Raum, dass keine Förderfähigkeit aus dem Bundesprogramm gegeben sei und angesichts der Mittelknappheit zumindest kurz- und mittelfristig eine Mitfinanzierung des Landes ausscheidet. Ist es da nicht vernünftiger und glaubwürdiger, die Realität zu akzeptieren und sich zunächst auf eine vernünftige, zukunftsfähige Anbindung der Höhenstadtteile für den ÖPNV und den Individualverkehr zu konzentrieren?
Wer Verantwortung für unsere Stadt trägt, sollte sich endlich davon verabschieden, mit immer neuen Hoffnungswerten und Schönwetterprognosen Erwartungen zu wecken, die die Realität ausblenden. Bevor weiter Geld und Zeit in die Planungen investiert werden, sollte Oberbürgermeister Klaus Jensen bei seinen Parteifreunden in Mainz abklären, ob eine solche Maßnahme die Chance hat, von Bund und Land bezuschusst zu werden.
Bevor nicht diese Frage verbindlich geklärt ist, halte ich es für grob fahrlässig, weiteres Geld und Zeit in dieses Projekt zu investieren. Wenn unsere Urenkel einmal zu dem Ergebnis kommen sollten, dass sich ein so kostenaufwendiges Projekt realisieren und finanzieren lässt, kann diese Generation die Planungsüberlegungen fortsetzen.

Manfred Maximini, Trier

IHRE MEINUNG Leserbrief von Gerlinde Denis, Föhren

14.05.2014

Zum Bericht "Bilderbuchwetter nur zum Auftakt" (TV vom 22. April) über die Grün- und Freizeitflächen auf dem Petrisberg:

Mich berührt die Frage, was diese horrende Summe von 780 000 Euro zur jährlichen Unterhaltung der Freizeitanlage auf dem Petrisberg beinhaltet und rechtfertigt. Unvorstellbar, warum und weshalb diese Summe aufgebracht werden muss, da doch hier eine gehobene Bürgerklasse beheimatet ist. Kann man nicht erwarten, dass alle Bürger, die oben genanntes Freizeitgelände zur Erholung und Entspannung aufsuchen, Sorge tragen, dieses schöne Objekt auch pfleglich zu behandeln? Denke ich an Altersarmut, die Sorge derer, die nicht über ein gutes Einkommen/Auskommen verfügen, sich im Alltag das Alltägliche an Minimum leisten können, nicht einmal in einer Krankenkasse sind und somit ihre lebensnotwendigen Medikamente nicht erhalten können, macht es mich traurig, dass für eine Freizeitanlage eine solche Summe zur Verfügung steht. Das kann ich nicht verstehen. Gerlinde Denis, Föhren

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STADTENTWICKLUNG - Leserbrief von Valentin Weber, Trier

28.11.2014

Zur Berichterstattung über den Entwurf des Flächennutzungsplans 2025 für die Stadt Trier:

Das Planungsamt und die Baudezernentin haben es schwer, ihre Vorstellungen zum Flächennutzungsplan 2025 zu vermitteln. Viele Fehlplanungen aus 50 Jahren können sie kaum wettmachen. Hier Beispiele. Bebauungsplan Brubacher Hof/Mariahof: Mitte der 60er Jahre wurde für Mariahof mit dem Slogan "Wohnen im Grünen" geworben. Nur das Modell war für eine wesentlich größere Fläche geplant und wurde dann für Trier "passend" gemacht, das heißt "geschrumpft"! Zwei Zuwegungen waren geplant, von denen eine später einer exponierten Bebauung "geopfert" wurde! Mit der Entwicklung des Brubacher Hofs müsste eine grundlegend neue Verkehrsanbindung in Richtung Pellinger Straße erfolgen. Noch besser wäre eine um den Talkessel geführte Ringhöhenstraße in Richtung A 602 mit Anbindung aller Höhenstadtteile und Ruwers. Im Stadtteilrahmenplan 2005 hatte der Ortsbeirat Filsch die Schaffung einer dritten Trasse zur Talstadt gefordert. Hauptverkehrsachse Olewig: Hier war vor 50 Jahren eine dritte Fahrspur angedacht. Mit Neubau der Stützwand wäre es ein Einfaches gewesen, bei offener Baugrube alle Laternenmasten bis zum Wandfuß zu versetzen. Damit hätte man einen schönen begradigten "Mehrzweckstreifen" zum Beispiel für einen Radweg gehabt, wenn schon keine dritte Fahrspur. Aber so ist dieser Streifen selbst für Fußgänger nur bedingt nutzbar. Resümierend muss ich feststellen, dass in den vergangenen 50 Jahren viele Bebauungsflächen (Am Weidengraben, Tarforst/Uni, Petrisberg, Irsch, Filsch und mehr) verwirklicht wurden, das Verkehrsaufkommen sich vervielfacht hat, nicht zuletzt auch aus dem Umland, aber keine neue Trasse hinzugekommen ist! Schon jetzt bilden sich zu Stoßzeiten stillstehende Verkehrsschlangen, die von den Berghöhen Gusteraths bis ins Aveler Tal oder bis zu den Kaiserthermen reichen und auch in umgekehrter Richtung. Bei anderen Ein- und Ausfallstraßen ist die Situation ähnlich. Fazit: Verkehrsplanung vor (begleitend mit) Flächennutzungsplan 2025. 50 Jahre Fehlplanungen der Stadt Trier. Valentin Weber, Trier

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IHRE MEINUNG - Leserbrief von Leonore und Dieter Hardes, Trier

23.12.2014

Zu den Berichten über die geplante Ansiedlung eines Drogeriemarktes auf dem Petrisberg (TV vom 10. und 13./14. Dezember)

In der Sache erscheinen uns die Argumente des Herrn Oberbürgermeisters und der Stadtverwaltung merkwürdig. Die strittige Diskussion konzentriert sich auf die Ansiedlung eines weiteren Drogeriemarktes auf dem Petrisberg-Gelände in Neu-Kürenz. Die Stadtverwaltung argumentiert im Kern, ein zusätzlicher Drogeriemarkt neben dem bisherigen Standort an der Kohlenstraße sei zur Verbesserung der Nahversorgung der Kunden in den Höhenstadtteilen und des Umlandes nicht erforderlich. Um die vorhandenen Geschäfte in Tarforst vor einem Abzug von Kunden und Umsatzverlusten zu schützen, sei vielmehr eine größere Verkaufsfläche durch einen Drogeriemarkt in Kürenz nicht sinnvoll. Wer hingegen die Kundenfrequenz des Marktes an der Kohlenstraße und die tägliche Überfüllung auf dem dortigen Parkplatz beobachtet, wird sich fragen, warum die Stadt allzu besorgt um die Attraktivität des Nah- und Umlandversorgungszentrums in Tarforst ist, statt sich mehr um die Entzerrung der Parkplatzsituation zu kümmern. Ein Umsatz- oder Bestandsschutz für die Geschäfte am Standort Kohlenstraße bildet keine vorrangige Aufgabe der Stadt! Die Stadt hätte vielmehr seit langem zu einer Erweiterung des Parkplatzes am Einkaufszentrum Tarforst beitragen können. Auch die anliegende Augustinusstraße hätte für den Kundenverkehr zum/vom Einkaufszentrum längst freigegeben werden können. Schließlich: Wenn der Investor beim Neubau des Marktes am Petrisberg gegen Auflagen oder gegen die Baugenehmigung verstoßen hat, dann sind geeignete Sanktionen gegen den Bauherrn erforderlich. Diese müssen hinreichend hart sein, dürfen aber nicht die Interessen potenzieller Kunden an einer Verbesserung der Nahversorgung in Neu-Kürenz verhindern. Leonore und Dieter Hardes, Trier

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