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Neue Varianten zum Petrisberg-Aufstieg

25.01.2010

Jahrzehnte nach der ersten Idee zum Petrisberg-Aufstieg könnte der Trierer Stadtrat am Donnerstag, 28. Januar, einen Grundsatzbeschluss fassen. Zuvor beschäftigen sich heute gleich drei Ortsbeiräte mit der Studie zu möglichen Varianten des Großprojekts.

Aus dem Jahr 1972 stammt der Vorschlag, für den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) eine Querachse von der Innenstadt zum Tarforster Plateau/Uni zu schaffen. Bisher läuft der Hauptverkehr entweder durch das Aveler Tal (nördlich) oder das Olewiger Tal (südlich). Als Schleichweg gilt die ebenso kurvenreiche wie steile Sickingenstraße.

1998 folgte eine Machbarkeitsstudie. Anfang 2006 stellte der Stadtrat das Projekt zurück, da keine Aussicht auf finanzielle Förderung bestand. Seit April 2009 liegt der Verwaltung die Fortschreibung einer Studie vor, die die DB International GmbH im Auftrag der Stadtwerke erstellt hat.

Mit dem Machtwechsel im Stadtrat bekommt das Papier eine besondere Bedeutung. Das neue Ampel-Bündnis aus SPD, FDP und Grünen strebt den Petrisberg-Aufstieg nämlich ausdrücklich an.

(Fortsetzung siehe Dokument)

Straßenbahn nicht ausschließen

04.02.2010

Zum Bericht "Neue Varianten zum Petrisberg-Aufstieg" (TV vom 26. Januar):

Die Studie 2009 zum Petrisberg-Aufstieg sieht eine absolute Priorität im Busverkehr und räumt einer Straßenbahn keine Chancen ein. Unübersichtlich? Unkomfortabel? Zu teuer? Zu Recht werden gegen solche Bedenken Zweifel geäußert. Ein weiteres Gegenargument war die große Steigung, die eine Straßenbahn angeblich nicht bewältigen kann. Der Höhenunterschied Bahnhof zu Weidengraben beträgt 136 Meter, die Luftlinie Bahnhof zum etwas höher gelegenen Sportplatz Tarforst 3,4 Kilometer. Ergibt eine theoretische Steigung von gut vier Prozent. Zum Vergleich: Die Höllentalbahn weist eine Steigung von maximal 5,5 Prozent auf, der Maare-Mosel-Radweg eine von durchschnittlich 2,5 Prozent. Wenn man die Straßenbahntrasse durch das Aveler Tal hochführt, sinkt die Steigung durch die verlängerte Strecke auf etwa 2,5 Prozent und sollte damit machbar sein. Die Straßenbahn ab Bahnhof könnte später durch ein Schienenringsystem in den Alleen ergänzt und an einen Schienenringverkehr um Trier angeschlossen werden. Wie immer man die Zukunft des ÖPNV in Trier sehen mag: Die Straßenbahn darf nicht von vorneherein ausscheiden. Nicht umsonst war und ist sie in zahlreichen Städten das Mittel der Wahl. Wie neutral ist das Gutachten, das dem Stadtrat vorgelegt wurde?

Bernhard Gies, Trier