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Keine Wohntürme auf dem Petrisberg

27.01.2012

Der Trierer Petrisberg wächst und wächst. Dafür sorgt nicht zuletzt ein Beschluss des Ortsbeirats Kürenz für die Änderung von Flächennutzungsplan und Bebauungsplan für "Petrisberg-Ost".

Trier-Kürenz. Noch knapper hätte das Votum des Ortsbeirats Trier-Kürenz nicht ausfallen können: Fünf Ratsmitglieder sprachen sich für die Flächennutzungsplanänderung und den Bebauungsplan "BU 16 Petrisberg-Ost" aus, vier Ratsmitglieder waren dagegen - bei einer Enthaltung. Allerdings heißen die Kommunalpolitiker die Planung eines neuen Studentenwohnheims mit sechs Voll-Geschossen für nicht gut. Die stellvertretende Ortsvorsteherin Karin Lübeck (FWG) empfahl, diese "Turmvariante" noch einmal zu überprüfen.
Stadtratsmitglied Uschi Britz (Bündnis 90/Die Grünen) erschien die Sechs-Geschoss-Lösung im Eingangsbereich als "äußert massiv" und bat, bei den Planungen den städtischen Architekturbeirat zu beteiligen. "Wir beißen uns bei dieser Variante nicht fest", sagte Stefan Leist vom städtischen Planungsamt in der Sitzung im Monte Petris, doch sollte der Eingangsbereich einen baulichen Akzent erhalten. Leist gab zu bedenken, dass mit dem Aufstellungsbeschluss nicht das letzte Wort für die künftige Bebauung gesprochen sei. Der Planung liegen laut Leist folgende Eckdaten zugrunde: Unmittelbar am Verkehrskreisel soll in der Robert-Schumann-Allee ein weiteres Studentenwohnheim mit insgesamt 200 Wohneinheiten (inklusive 117 Parkflächen) entstehen. Auf der gegenüberliegenden Seite des Lidl-Marktes (800 Quadratmeter Verkaufsfläche) soll sich ein Frischemarkt (Vollsortimeter, 1200 Quadratmeter) ansiedeln können. Die Bedenken des Ortsbeirats am Erhalt des Markts Im Treff versuchte Jan H. Eitel, Geschäftsführer der Gesellschaft für urbane Projektentwicklung (EGP), zu zerstreuen: Der Markt habe ohnehin gekündigt.
Ein Teil des Rats konnte sich mit einer weiteren Bebauung des Petrisbergs nicht anfreunden. Die Stadt unterlasse es, die bestehenden Verkehrsprobleme für die Menschen im Avelsbachertal und in Alt-Kürenz zu lösen.
Massiven Widerstand kündigte Johannes Verbeek (parteilos) an, der der Verwaltung mit einer Klage drohte. Die Seite der Befürworter für die Bebauung argumentierte, gerade durch die Uni-Nähe sei mit weniger Verkehr zu rechnen. Denn die hier wohnenden Studenten würden zu Fuß zum Campus gehen. Die Einwohnerzahl auf dem Petrisberg von 1200 könnte durch die neuen Planungen auf 1500 steigen.
Die Planungen werden am Mittwoch, 15. Februar, 19 Uhr, im Monte-Petris vorgestellt, zusammen mit dem Vorhaben "Burgunder Straße".