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07.07.2016
Städtebau
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Städtebaulicher Rahmenplan Petrisberg

Für die Verkehrserschließung des neuen Stadtteils im Bereich des motorisierten Individualverkehrs wurde eine Anbindung an die Kohlenstraße und über das Aveler Tal an die Innenstadt vorgesehen. Die Verbindung über die Sickingenstraße und die Weinberge sollte in Richtung Amphitheater sollte entfallen, indem im Bereich des Konversionsgeländes eine sogenannte Nullstelle geschaffen wird.

Die Erschließung im Bereich des öffentlichen Personennahverkehrs sollte mit dem Petrisbergaufstieg bewältigt werden. Mit der Schaffung einer leistungsfähigen neuen Trasse von der Porta Nigra bis zur städtebaulichen Entwicklungsmaßnahme Tarforster Höhe-Erweiterung für ein Sonderverkehrsmittel (Spurbus) sollte eine tragfähige Entlastung des Aveler Tals und der Kohlenstraße vom motorisierten Individualverkehr erreicht und der zunehmenden Verkehrsnachfrage im Bereich des Tarforster Plateaus (neue Wohngebiete, Universität, Wissenschaftspark) Rechnung getragen werden.

Die innere Erschließung knüpfte an die bisherige Lage der Haupterschließungsstraße im Bereich des Lagers Belvedere an gliederte diesen Siedlungsteil in das südwestlich zum Brettenbachtal orientierten Wohngebiet und den gewerblichen Bereich des Wissenschaftsparks nach Nordosten hin. Auch der bisher nicht bebaute sondern für Sportplätze genutzte Hang in Richtung Brettenbachtal sollte zu einer attraktiven Wohnlage entwickelt werden. Für den Kürenzer Sportplatz wurde ein neuer Standort im Bereich des Lagers Petrisberg östlich des Wasserturms vorgesehen.

 

3.5 Phase 2 der Rahmenplanung (2000-2001)

Insbesondere als Folge einer Diskussion um die Freiraumqualitäten im Bereich des Petrisbergs wurde im Laufe des Jahres 2000 eine grundlegende Neuorientierung in der Nutzungszuordnung vollzogen.

Die Analyse der naturräumlichen Rahmenbedingungen auf der Ebene der Landschaftsrahmenplanung im Rahmen der Grünordnungsplanung hatte zum Ergebnis geführt, dass dem Petrisberg-Sattel als Verbindung zwischen dem Brettenbachtal und dem Aveler Tal eine bedeutende Vernetzungsfunktion zwischen diesen Landschaftsräumen zukommt. Die grundsätzliche Freihaltung dieser Verbindung von Bebauung wurde als wesentlich bedeutsamer erachtet als die ursprünglich vorgesehene Freihaltung des Petrisberg-Rückens um den Wasserturm (Lager Petrisberg).

Dieser neue Planungsansatz schlug sich auch in der städtebaulichen Konzeption nieder:

Für die Fläche des Barackenlagers wurde nun eine bauliche Entwicklung in Form von Wohngebieten als vertretbar erachtet. Die Überlegungen zur baulichen Entwicklung im Bereich des Sattelparks wurden weitgehend aufgegeben und durch eine zentrale grüne Achse zwischen Geozentrum und dem „Lager Belvedere“ ersetzt.

Im Ergebnis ersteckten sich nun die neuen Wohngebiete vom südlichen Bereich des „Lagers Belvedere“ über den südlichen Bereich bis hin zum Wasserturm; eine wohnbauliche Ergänzung bildet die kleine Fläche für studentisches Wohnen nördlich der Behringstraße.

Die Fläche des Wissenschaftsparks erstreckt sich vom nördlichen Bereich der Krone über das Lager und nach der durch den Sattelpark gegebenen Zäsur weiter bis zum Geozentrum.

Wissenschaftspark und Wohngebiete waren von der Flächengröße nach dieser Konzeption etwa gleichgewichtig.